Zahlen, Daten, Fakten? Managen Sie nur damit?
Kennen Sie auch den Glaubenssatz der „Zahlen-Daten-Fakten“ Manager? Er lautet:
„Man kann nur das managen, was man messen kann.“
Ganz ehrlich: Mir gefällt der Spruch nicht. Klar, auch ich bin davon überzeugt, dass Sie Ziele messbar formulieren sollten. Sie müssen schließlich entscheiden können, ob Sie Ihr Ziel erreicht haben oder nicht. Das ist es nicht.
Was mir missfällt ist, dass der Spruch manche Manager dazu verleitet, sich ausschließlich um Dinge zu kümmern, die messbar sind. Sie halten sich nur an Zahlen, Daten, Fakten.
Zahlen Daten Fakten: Nur Messbares zählt?
„Intuition? Emotionen? Steht in keinem Zusammenhang mit unserem Cash Flow. Das taugt nicht für den Quartalsbericht. Das ist was für Weicheier, aber doch nicht für uns.“
Diese Einstellung halte ich für fatal! Mir scheint, dass diese Menschen eigentlich einen anderen Glaubenssatz verinnerlicht haben, nämlich:
„Was ich nicht messen kann, kann ich nicht kontrollieren. – Also konzentriere ich mich auf die Dinge, die ich messen kann.“
Diese Zahlen-Daten-Fakten Manager wollen alles im Griff haben. Sie haben Angst davor, nicht alles bis ins Kleinste kontrollieren und regeln zu können.
Das zeigt sich auch sehr schön in den Budgetplanungsprozessen in großen Unternehmen. Was wird da für ein Aufwand getrieben, um den Umsatz und den Profit fürs nächste Jahr zu prognostizieren – und zwar auf den Euro genau. Und erstaunlicherweise kommt es dann jedes Jahr ganz anders.
Sinn statt Kontrolle
Die Vernetzung und die Globalisierung haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Das hat dazu geführt, dass Märkte schwerer einzuschätzen und fast unmöglich zu prognostizieren sind.
Andreas Zeuch hat die Konsequenzen daraus in seinem Buch „Feel It“ schön beschrieben:
„Im dritten Jahrtausend kann die wissenschaftliche Betriebsführung nicht mehr so aussehen, wie bei Taylor im 19. sowie Ford und Sloan im 20. Jahrhundert“.
Um den Veränderungen Rechnung zu tragen, sollten Sie sich auch als Manager in einem kleinen Unternehmen über folgende Punkte klar werden:
- Unsere Rationalität ist begrenzt. Emotion und Intuition sind zentral für all unsere Entscheidungen!
- Eigenmotivation schlägt Fremdmotivation!
- Zentralismus scheitert an der steigenden Komplexität in der globalisierten Welt!
- Selbstorganisation ist ein effizienter und effektiver Steuerungsmechanismus!
Was bedeutet das für Ihr Unternehmen?
Sehen Sie Perfektion und korrekte Vorhersagen als Illusion. Denken Sie lieber in Optionen und Szenarien.
Schaffen Sie eine Unternehmenskultur, die Ihnen hilft, schnell Marktveränderungen zu erkennen und sich an diese anzupassen. Wie? Verabschieden Sie sich von zentralistischen Kontrollen.
Etablieren Sie stattdessen in Ihrem Unternehmen eine Kultur des Vertrauens, der Eigenmotivation, der Fehlertoleranz und der Selbstorganisation.
Lernen Sie, auch mit dem Nicht-Messbaren umzugehen. Ansonsten werden Sie es zukünftig schwer haben im weltweiten Wettbewerb zu bestehen.
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