fpg214 – Einfach kündigen? Gespräch mit Olaf Kapinski
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Heute geht es um einfach kündigen – nicht etwa gekündigt werden, sondern selber seinen eigenen Job kündigen.
Ich unterhalte mich mit Olaf Kapinski darüber, warum so viele Führungskräfte frustriert in ihrem Job sind, aber nichts dagegen unternehmen.
Einfach kündigen?
Seit 2001 wird der Gallup Engagement Index veröffentlicht. Das Unternehmen Gallup untersucht dabei wie hoch der Grad der emotionalen Bindung von Mitarbeitern an ihren Arbeitgeber ist und damit wie es mit der Motivation bei der Arbeit bestellt ist. Jedes Jahr wieder das gleiche Spiel, denn die Resultate unterscheiden sich nur minimal.
15 % der Mitarbeiter in Unternehmen sind hoch engagiert und mit Spaß an der Arbeit. 70 % haben eine niedrige Bindung an das Unternehmen und machen ihren Job mehr schlecht als recht – nach dem Motto:
„Es muss ja…“
Und 15 % haben innerlich schon gekündigt. Ist das nicht grausam?
Ich weiß nicht, in wie weit diese Zahlen so übertragbar sind auf Führungskräfte, aber die vielen Gespräche, die ich mit Managern führe, zeigt mir die gleiche Tendenz auf.
Gefangen im Goldenen Käfig
Es kommt mir manchmal so vor, als ob viele Führungskräfte gefangen sind in Ihrem Job – gefangen wie in einem goldenen Käfig.
Die Bezahlung ist eigentlich ganz ok, aber der Spaß an der Arbeit ist schon lange nicht mehr da. Der Chef ist blöd, die Kunden und Kollegen nerven und den Großteil der Arbeitszeit verbringt man mit bürokratischem Reporting, politischem Hick-Hack und mit unproduktiven Besprechungen.
Morgens aufzustehen ist eine Qual geworden und der Montag ist der schlimmste Tag der Woche.
Bei vielen geht dieser Frust so schon über Jahre – aber sie ändern nichts. – Warum? Warum ist das so?
Olaf Kapinski über „einfach kündigen“
Darüber unterhalte ich mich heute mit meinem Freund und Podcastkollegen Olaf Kapinski.
Er hat in der Folge 204 seines Leben-Führen-Podcasts genau dieses Thema angesprochen:
„Kündige, wenn Dir der Laden auf den Keks geht.“
So einfach ist das aber für viele gar nicht. Woran das liegt und was man machen kann, wenn man in der Situation ist, frustriert in seinem Job zu sein, darüber habe ich mich mit Olaf unterhalten.
You’re Gonna Die
Hier noch das im Podcast erwähnte Youtube-Video von Gary V:
„You’re gonna die.“
„Yeah, That’s inspiration.“
„Do something about it.“
IT-Youngstars
Speziell für IT Mitarbeiter, die in der IT in Führung wollen oder gerade gekommen sind, bietet Olaf Kapinski ein 1-jähriges Programm an: die IT-YoungStars: Es ist auch für erfahrene IT-Führungskräfte interessant, die „Führung“ ein Jahr zum Thema machen wollen.
Das Programm läuft online, die Inhalte kommen per privatem Podcast und es gibt zwei Videocalls pro Monat, sowie unbeschränkten Zugriff auf Olaf für berufsrelevante Themen.
Da das Ganze für IT’ler gedacht ist, ist es in englisch. Aber das ist heutzutage ja für die meisten Führungskräfte kein Problem.
Bei Interesse einfach auf folgende Webseite gehen: https://leben-fuehren.de/it-youngstars/
Weiterführende Links
- Webseite von Olaf Kapinski: Leben-Führen
- Olafs Podcast Leben Führen
- Podcastfolge 204: „Kündige endlich!“
- Olafs englsicher Podcast Live It Lead It
- IT-Youngstars
- Meine neue englische Seite: berndgeropp.com
- Kündigungsgespräche führen
Das transkribierte Interview mit Olaf Kapinski
Geropp
Olaf, du hast vor kurzem eine Podcast-Episode bei dir rausgebracht, „Kündige, wenn dir der Laden auf den Keks geht.“ (lacht) Warum? Was ist da passiert?
Kapinski
Das ist die 204, auf die du dich beziehst. Die heißt, „kündige endlich“, und die ist so eine Herzensangelegenheit von mir gewesen. Du hast wahrscheinlich auch so ein paar Themen, die dir so auf dem Herzen rumlungern und irgendwie/ Also für mich war der Aufhänger, wenn ich die Episode mache, dann will ich damit so ein bisschen schütteln und rütteln und so ein bisschen irgendwie zündeln.
Und ich habe dann ernsthaft, ist kein Schnack, ich habe wirklich, ich habe es mich vor der 200 nicht getraut, sondern ich habe so nach der 200 habe ich so ein paar Themen angepackt, wo ich vorher gedacht habe, das kannst du nicht bringen. Das war so eine Zäsur. Kündige endlich, heißt die und zwar (lacht) mach es doch.
Ich habe so viele Leute jetzt um mich und das ist quasi berufsbedingt, ein Teil sagt mir, „lass uns mal irgendwie gucken, wie ich besser werden kann“ und ein anderer Teil sagt mir, „Hilfe“, also da bohrst du und das kennst du sicherlich auch „und mein Job ist doof.“ Und dann geht es rein. „Okay, was ist es denn?“ Und dann, „ja und ach und ah, es ist alles so furchtbar.“ „Gut, dann mach doch was anderes.“ „Nein, das geht nicht.“
Und dann kommt eine schlüssige Erklärungskette, warum das überhaupt nicht geht was anderes zu machen. Um danach wieder zu sagen, „aber mein Job ist so doof.“ Und wir sind jetzt, also wer es später hört, wir sind jetzt im August 2018 und gerade in Deutschland, also wenn du als Führungskraft was drauf hast, dann suchst du ja nicht lange. Also jetzt ein paar Randbedingungen müssen mal erfüllt sein.
Aber als gute Führungskraft musst du in Deutschland nicht mehr suchen. Also wenn du dich veränderst, dann ist mein Aufruf, jetzt. Und spätestens, wenn du in der IT bist, da akzeptiere ich es schon überhaupt nicht mehr, wenn du sagst, mir gefällt mein Job nicht, weil mach was anderes.
Geropp
Das ist auch etwas, was ich aber auch schon länger beobachte. Ich finde es fatal, dass viele, egal ob Führungskräfte oder ja irgendwelche Experten, die als normale Sachbearbeiter auch arbeiten, die einen Job machen, der vielleicht ganz gut bezahlt ist, aber hochgradig frustriert sind, aber nichts tun dran, nichts ändern daran. Also ich verstehe ja, dass man mal eine Zeitlang frustriert ist, blöder Chef oder ich habe ein Projekt, was mir nicht gefällt, aber spätestens, wenn ich mehrere Monate lang morgens aufstehe und sagen wir mal, in drei von fünf Fällen in der Woche aufstehe und sage,
„Ich habe keinen Bock. Das ist ja so furchtbar. Hoffentlich ist es bald Wochenende.“
Dann muss ich doch was tun oder?
Kapinski
Die tun auch was.
Geropp
Ja, sie jammern. Aber sonst nichts.
Kapinski
Nein, nein, nein, nein, nein. Das meine ich total wenig, also unironisch. Auch was jetzt kommt, ist absolut nicht ironisch gemeint, sondern die stecken viel Aufwand in eine wasserdichte Erklärung für ihren Zustand.
Geropp
Okay. Ja.
Kapinski
Die wissen das und jetzt kommt irgendwas. Ich kenne jemanden, der hängt in so einer Position fest und ich weiß, dass der jetzt auch zuhört, und der sagt, „nein, nein, nein, wir können nicht umziehen. Also die Kinder haben gerade Freunde“, und also wenn du dem zuhörst, dann gehe ich damit los, diese Kinder, direkt wenn der Möbelwagen kommt, fangen die Feuer und brennen runter. Die explodieren. Das ist physikalisch nicht möglich, dass die woanders hin, das geht gar nicht.
Wenn ich mir das lange genug erkläre und wir sind ja nun alle keine kleinen Dummen, sondern wir sind ja alle pfiffig genug, dass wir uns eine gute Story aufbauen, um unseren Kopf, also unser eigenes Bewusstsein an der Nase rumzuführen, das fällt total auf uns rein. Das kauft uns die Story total ab.
Und dann sitzen wir in der Firma und dann kotzen wir wieder, weil das wieder richtig dämlich ist und dann kommt so dieser kleine preußische Held von hinten und sagt, „ha, ha, für die machst du das. Du opferst dich hier für Kind, Volk und Vaterland“, hätte ich bald gesagt, also für die Story, die du dir dann da aufgebaut hast. Und da kann jetzt alles bei sein.
Es kann die Family sein. Das kann sein, dass du weißt, wir wissen ja die Dinge, dass du woanders keinen Job kriegst. Dass du weißt, dass du nie wieder so viel Geld verdienst und das Geld ja total wichtig ist. Und du weißt, dass die Firma in Konkurs geht, wenn du hier rausgehst. All dies Zeug.
Geropp
Also im Endeffekt ist es die Angst vor der Veränderung, weil man davon ausgehen, dass es wahrscheinlich schlechter wird oder dass es überhaupt eine Veränderung beinhaltet. Wie du schon sagst, wir müssen umziehen. Ob das alles so klappt? Und dann bleibt man lieber bei dem, was man hat und leidet.
Kapinski
Ja, leiden ist weniger anstrengend. Also das Hirn ist faul und neugierig. Das zweite kannst du festmachen an der exzessiven Handy-Nutzung, weil auf welche Posts auf Facebook kriegst du die meisten Likes? Wo etwas drauf ist, was du in einer, sagen wir mal, 0,3 Sekunden konsumieren kannst. Deshalb gehen die Katzenbildchen IMMER.
Schick mal einen langen Post nach Facebook. Das kannst du auch lassen. Also ich bin ja schon begeistert, dass Menschen unsere Podcasts hören, die zum einen zum Teil harte Topics haben und zum anderen länger als eine viertel Sekunde sind. Ihr Lieben da draußen, Danke schön. Alles richtig gemacht.
So. Und das Gehirn ist faul. Es sind ja die wenigsten, die so richtig so einen leidenschaftlichen Änderer sind. Also Veränderer sind. Wenn du drauf guckst, die fahren alle den gleichen Weg zur Arbeit schon seit Jahren. Das nächste Auto muss auch dann das von vorher sein. Also vielleicht diesmal mit Elektro oder so. Wenn du die im Anzug siehst, dann würde ich schätzen, könnte ich dir sagen, wie die anderen zwölf Anzüge aussehen, also jetzt so als überspitztes Beispiel. Und so weiter.
Warum? Weil es energetisch ganz einfach ist. Das Gehirn braucht unglaublich viel Energie, also jetzt wirklich echte Energie und je mehr es denkt, desto anstrengender ist das Ganze. Also so ein bisschen rumheulen, bringt die ja zum einen in die Heldenposition, „oh, was du da für ein schweres Schicksal erträgst“, das ist so dieses Preußische. Da bin ich gut drin, also im Sinne von/ Also ganz viele Glaubenssätze von mir laufen exakt in die Richtung und ich drehe mich dann um also und gucke dann nach Hause und weiß genau, wo die herkommen. Deswegen habe ich da gerade ein Auge drauf.
Geropp
Also du sprichst auch bei dir davon, dass diese Glaubenssysteme dich durchaus zurückhalten?
Kapinski
Klar. Klar. Haben wir alle. Wir wissen ja die Dinge.
Geropp
Aber die Veränderung an sich ist ja auch unterschiedlich schwierig für die unterschiedlichen Leute. Also es gibt welche, die holla, jetzt komme ich. Jetzt verändern wir es. Kein Problem. Und es gibt auch eine Vielzahl von Menschen, die, sagen wir mal, einfach sehr sicherheitsbewusst sind.
Und ich kann das auch nachvollziehen. Mein Gott, wenn ich gerade ein Haus gebaut habe, meine zwei Kinder sind zehn und zwölf und alles funktioniert sonst im Privaten wunderbar. Ich habe einen Job, der recht gut honoriert ist, dann will ich auch jetzt nicht unbedingt mich verändern, umziehen und alles. Das kann ich ja durchaus nachvollziehen.
Kapinski
Dann höre auf zu Heulen. Lassen wir noch mal einen zurück gehen. Es geht mir bei „kündige endlich“ nicht da drum, dass du kündigst, sondern es geht mir da drum, dass du lächelst. Es ist dein Leben. Es ist mein Leben. Ich will, dass wir alle Spaß haben und ich erwarte und so weiter und so fort und so weiter und so fort. So.
Und wenn du jetzt so einen Downer hast, acht bis zehn Stunden am Tag, also weiß nicht, wenn du so einen 24-Stunden-Tag hast, machen wir mal so, dritteln wir den mal, 8 Stunden schlafen, 8 Stunden Arbeit, 8 Stunden, viele meinen, das wäre das wirkliche Leben. Wenn du so acht Negativstunden hinter dir hast, dann ist ja beliebig anstrengend jetzt irgendwie acht Posivistunden total nett zur Kassiererin zu sein. Also das ist für mich der Hauptantrieb. Wenn dein Hauptdowner in der Firma ist, dann wäre das für mich der Tipp da anzufangen und die Chancen stehen jetzt 2018 so gut wie lange nicht mehr.
Geropp
Gut. Also was sollte derjenige oder diejenige denn aus deiner Sicht tun? Also wenn er jetzt, wenn er oder sie jetzt erkannt hat, okay, es nervt mich schon seit einem halben Jahr. Ich wache morgens auf und habe keine Lust zum Job zu gehen. Ich meine, das hat ja auch Auswirkungen.
Da muss man auch aufpassen, wenn man das länger durchzieht in dieser/ so einer Situation und sich nicht verändert, also sich persönlich, seine Einstellung dazu, dann kann das gesundheitliche langfristig ja Rückwirkungen haben. Es kann aber auch sein, dass man eigentlich seinen Job nicht mehr gut macht und deswegen irgendwann rausgeworfen wird, aber zu einem Zeitpunkt dann, wo es einem dann gar nicht passt.
Das heißt, um dem zuvor zu kommen, was wäre denn dein Vorschlag, wie jemand, der jetzt gemerkt hat, ein halbes Jahr lang, es macht keinen Bock mehr, es ist furchtbar. Ich will aber eigentlich nicht meine Situation verändern im Sinne von wegziehen. Was soll der machen?
Kapinski
Lass uns mal den einen, weil du das halbe Jahr ins Spiel gebracht hast, lass uns da mal so eine Option hier aus der Diskussion rausstreichen. Und zwar die Option, die lese ich immer. Ich überschreibe das mal mit Affekt-Kündigung. Mein Chef war mal doof zu mir. Ich habe ein blödes Projekt gekriegt.
Ich habe einen Anranzer gekriegt, weil ich irgendwas, und so weiter und dann gehe ich morgen zur Perso und kündige. Ich glaube, das ist Quatsch. Das macht keiner. Also lass uns den mal rausnehmen, sondern wir sprechen irgendwie so schon von Erwachsenen, die ein bisschen also soweit auch klarkommen können. Eine Führungskraft hat eine gewisse Pelle irgendwie. Also auch im Gehirn. Also ein so ein Einschlag bringt dich vielleicht irgendwie runter in die Kneipe, aber nicht irgendwie, also lass uns den mal rausnehmen.
Geropp
Es geht um die langfristige, wo ich langfristig merke, dass/
Kapinski
Genau. Wenn ich jetzt sage, sechs Monate ist für mich noch nicht langfristig. Sechs Monate kann eine scheiß Phase in einer Firma sein. Also scheiß Phase getrieben von allem Möglichen. Das kann sein, dass die Firma gerade irgend einen Wechsel hat, dass der Markt einen Wechsel hat, dass der Chef, ist ja auch nur ein Leut, dass der gerade einen Wechsel hat. Hast du schon mal unter einem Chef gearbeitet, der mitten in einer Scheidung steckt? Also ich habe es mir sagen lassen. Ich war wohl ein bisschen, nicht ganz so entspannt wie sonst. (lacht)
Geropp
(lachend) Ja. Okay.
Kapinski
Ohne dass ich das hätte sagen können. Also ich habe es nicht gemerkt. Und halbes Jahr, würde ich sagen, das Leben ist einfach dann wubbelig genug. Das kann immer noch mal irgendwie was sein. Lass uns den mal auf ein Jahr aufspannen.
Geropp
Okay.
Kapinski
Weil ich glaube, viel länger sollte dann so ein Heldentod auch nicht dauern. Also wenn sich das nicht ändert oder du kannst in dem halben Jahr erkennen, ich habe vor sechs Monaten, weiß ich nicht, haben sich wichtige Dinge geändert. Der Laden ist verkauft worden. Jetzt haben irgendwelche, so diese berühmt, berüchtigten Heuschrecken übernommen. Mein Chef ist vor sechs Monaten gegangen und jetzt habe ich diesen neuen Typen da sitzen. Und seitdem ist es gruselig.
Da würde ich sagen, jetzt wie lange willst du jetzt noch warte?. Also jetzt heißt es husch. Jetzt ist es klar. Wenn du/ Wir haben ja manchmal so Phasen, es sieht so aus, als ob sich nichts geändert hat und trotzdem kotzt dich alles an. Das kann auch sein, dass es bei dir im Kopf ist. So. An den will ich jetzt mal ran.
Alles, was wir denken, denken wir. Und da geht vielen noch nicht so/ Da gehen viele nicht mit. Das weiß ich auch. Aber das ist so mein Glauben, dass alles, was wir denken, denken wir. Und wenn ich denke mein Chef ist doof, meine Firma ist doof, mein Job ist doof, ich bin doof, meine Frau ist doof, der Hund ist doof, dann denke ja das nur ich. Dann hindert mich ja nichts da dran, dass auch anders zu denken.
Und ich meine den wirklich nicht esoterisch, sondern wo ist denn die Stelle, über die ich mich aufrege? Was ist das denn? Und wenn wir dann rauskommen, dass mein Chef mich nicht respektiert, weil der mir nicht die Hand gibt, wenn der ins Meeting reingeht, dann würde ich sagen, „echt jetzt? Das ist es? Das macht dir schlechte Laune acht Stunden am Tag?“ Könnte man mal dran arbeiten. Also ich glaube, du kannst an der Stelle deine Denke ändern, wenn du das willst.
Geropp
Also das ist dieser berühmte Spruch, love it, change it, leave it, wenn es nicht love it ist und bevor du dich damit beschäftigst, das leave it, versuch doch erst mal, was kannst du ändern. Und bei dem Ändern ist immer die Änderung des Außen. Ich kann rausgehen oder ich kann irgendwas machen. Aber es kann auch nach innen sein. Also meine Einstellung. Kann ich meine Einstellung ändern? So wie du das sagst, werden meine Werte hier mit Füßen getreten? Nein, es ist irgendein Kleinkram. Kann ich mich so einstellen, dass ich sage, naja, das ist mir nicht so wichtig, dafür gibt es ein paar, viele andere Sachen, die in dem Job super sind und dann wäre das eigentlich, dass ich sage, ja, ist doch gar nicht so schlimm. Ich verändere meine Einstellung, dann bin ich wieder mehr in dieser Richtung love it.
Kapinski
Ganz gefährlich sind unsere Hörer.
Geropp
Unsere Hörer? Und wieso?
Kapinski
Das sind so die Typen, die Führung für einen Auftrag halten. Und die verstanden haben, dass Führung jetzt nicht einfach nur ist, so der berühmte preußische Kasernenhof-Ton, sondern dass da schon ein bisschen Kunst hinter steht. Also ich spreche jetzt aus Erfahrung von ganz vielen Hörer-Zuschriften und von leider, leider, leider auch irgendwie so ein paar Dschingis, die gesagt haben, „mein Chef wird immer blöder“, wo ich so denke „Dein Chef wird immer blöder? Was ist denn jetzt los?“
Und dann kommt so über ein Jahr, was der Chef alles nicht weiß und das wird immer mehr und zwar das sind solche Dinge, die die hier bei uns hören. Die lesen noch Bücher. Die machen sich schlau. Die kümmern sich um ihren Job. Und jetzt hast du einen Chef, der das alles nicht tut. Und ein paar machen das aus der Lamäng, die haben das irgendwie so im Gefühl. Das funktioniert schon.
Und jetzt kommt irgendwie der Mitarbeiter, der sich immer weiter entwickelt, Führungskraft schon ist. Also weiß nicht, Teamleiter. Und dann findet der/ Auf einmal stellt der fest, sein Abteilungsleiter macht ja ganz viele Dinge und jetzt kommt das Wort falsch, weil er macht sie nicht so, wie das in den Büchern total schlüssig beschrieben ist und die beiden reden drüber. Und es war, also man muss ja und dann kommt irgendwas machen. Und das macht der nicht. Und auf einmal wird der Chef immer doofer. (lachend) An dem liegt es nicht. Der hat sich nicht geändert. Der macht den gleichen Stil der letzten 20 Jahre. So nur Kopf kann sich auch ändern. Darf man auch mal ein Auge drauf haben, ob es vielleicht daran liegt.
Geropp
Richtig. Aber gut, es kann ja dann durchaus so sein, dass man zu dem Ergebnis kommt nach gutem Nachdenken, ja aber so will ich nicht weiterleben.
Kapinski
Exakt.
Geropp
Das will ich nicht haben. Dann kommen wir jetzt mal zu dem Punkt, was machen wir dann? Was ist dein Vorschlag?
Kapinski
Erst mal klar haben, was du haben willst.
Geropp
Also es ist bei einer Veränderung ja immer weg von oder hin zu. Also du gehst jetzt eher hin, was willst du denn haben?
Kapinski
Von-weg-Motivation hilft aus meiner Welt immer nur von weg. Also Von-weg-Motivation super Beispiel. Es gibt Leute, die wollen hinzu. Die wollen dicke Arme haben und die machen dann irgendwie tausende von Pushups.
Und es gibt Leute, die mit der Hand auf die Herdplatte greifen, also im Sinne von sich drauflehnen oder so. Ich habe das auch mal ausprobiert. Ist echt bescheuert. Und was macht die Hand dann? Die will nur von weg. Die Hand bewegt sich super schnell, schneller als du jeden Pushup machen kannst. So ungefähr 15 Zentimeter, vielleicht ein Meter rüber ins Wasser. Ende der Bewegung.
Geropp
Dann passiert nichts mehr. Ja.
Kapinski
Und ist der Punkt. Wenn du jetzt sagst, ich will nicht mehr in einem Großkonzern, in einer kleinen Bude bei unter einem Mann, einer Frau, ich will nicht IT, ich will nicht, dann kriegt das Kopf kein Bild. Das Kopf Quatsch. Der Kopf kein Bild zusammen, was du denn willst. Und dieser Kopf funktioniert halt einfach über Bilder. Und wenn du kein/
Du kannst dir und das ist jetzt, alle NLPler wissen, was jetzt kommt, jetzt ist der Elefant, du kannst dir keinen lilafarbenen Elefanten nicht vorstellen. Stell ihn dir/ nein, nicht, nicht machen. Er ist pink und lila und hat Prilblumen auf der/ Das geht schlicht nicht. Unser Gehirn funktioniert so nicht. Deswegen, wenn du was verändern willst, also wenn du erkannt hast, dass du sagst, okay, okay, okay, ich habe die Entscheidung getroffen.
Das, was ich hier sehen kann, ich sehe nicht, dass sich das ändert, also es ist jetzt nicht so eine Durststrecke oder so. Und ich will das einfach nicht mehr. Kann auch sein, dass alles genauso geblieben ist, nur du hast dich verändert. Was auch immer, ich will das nicht mehr.
Dann wäre mein ganz heißer Tipp sich erst mal einen Augenblick Zeit zu nehmen und noch mal klar zu machen, was will ich? Wie ist denn mein nächster Job? Wie ist denn mein nächster Job in richtig? So. Und dann geht das strategische Jagen los. Du kannst ja nicht ohne Ziel los rennen. Also gerade Job ist jetzt nicht so ein kompliziertes Ding. Also einen neuen Job. Also die meisten neuen Jobs sind ja so ein bisschen eine Verlängerung von dem, was du bisher gemacht hast. Und wir können gleich noch mal auf Aufstieg, Abstieg, Ausstieg eingehen.
Aber also meistens hast du ja eine Vorstellung davon, wie dein Job sein sollte. Und die wenigsten sind so groß, dass sie sagen, okay, ich mache jetzt, denk dir was aus, ich führe eine IT-Abteilung und der nächste Job ist, ich will aber Personalvorstand sein, weil ich viel besser mit Leuten kann. So. Das sind ja die wenigsten. Die meisten verlängern ja das, was sie bisher haben. Also den neuen Job auszudenken, ist ja jetzt schon mal so schwierig nicht. Wenn ich den dann habe, dann kann ich mir einen Plan bauen und ich tue mich schwer in dem Wort Plan, weil Plan suggeriert, dass du da Einfluss drauf hast und den hast du nicht. Da ist dann doch noch ganz viel Zufall dabei, glaube ich.
Geropp
Ja. Gut. Da würde ich gerne kurz einhaken.
Kapinski
Klar.
Geropp
Wenn jemand, ja, seinen Job bisher gemacht hat und jetzt unzufrieden ist und in den letzten fünf Jahren sich aber überhaupt nicht auf dem Arbeitsmarkt umgeschaut hat, nicht mal irgendwo beworben hat, dann ist das ja schon/ wäre das ja schon etwas, wo er aktiv was machen kann. Wenn ich überhaupt nicht nach außen gehe oder banale Sache, bei XING, LinkedIn mich eingetragen habe, in irgendeiner Weise nach außen gegangen bin, dann ist das ja die Wahrscheinlichkeit, dass dann jemand auf mich zukommt, „hey, ich habe einen Job für dich“, ist ja relativ gering. Also ich muss schon was aktiv machen? Und brauche da einen Plan für.
Kapinski
Ja. Klar. Das meine ich mit dem Plan. Das macht ja jetzt keinen Sinn, wenn du nicht weißt, was du machen willst, willenlos irgendwelche Bewerbungsgespräche zu führen.
Geropp
Ja. Ja. Okay. Da bin ich bei dir. Ja. Okay.
Kapinski
Also jetzt hast du die Idee. Jetzt weißt du, wo du hin willst. Also es kann ja jetzt sein, dass du sagst, okay, ich bin jetzt Abteilungsleiter. Ich will Bereichsleiter werden. Also in meiner Namensgebung im Kopf wäre das so die nächste Stufe und da kann jetzt der hörende Hörer irgendwie für sie passenden Begriff da rein packen. So. Jetzt geht es los. Jetzt bin ich total bei dir. Jetzt musst du aktiv werden. Also vom im Auto sitzen und zur doofen Firma fahren, ist noch nie was geändert worden. Du musst was tun. Es hilft nichts.
Geropp
Okay. Ich weiß ungefähr was ich haben möchte. Ich möchte so einen ähnlichen Job haben, wie ich den jetzt hatte, nur ohne diesen blöden Chef. Oder ich sage, gut, ich möchte den nächsten Schritt machen. Was auch immer. Der nächste Punkt ist, dass ich jetzt aktiv auch werden muss. Und das sehe ich häufig halt nicht.
Die Leute sagen, ja, ich hätte gern schon, also die haben schon ein Bild von dem, was sie eigentlich machen wollen. Aber sie gehen nicht, da ist für mich häufig der nächste Schritt, sie gehen nicht den Schritt. Ja, jetzt bewerbe ich mich mal. Sie sagen, ja ich lese dann schon, was da auf XING vielleicht mal reinkommt oder schaue in den Jobbörsen. Aber das reicht nicht. Ich muss schon den nächsten Schritt, ich muss wirklich versuchen noch aktiver zu werden. Und da fehlt es vielen an dem nächsten Schritt häufig, scheint mir.
Kapinski
Jetzt stelle ich die These auf, dann hast du die Entscheidung nicht getroffen.
Geropp
Ja. Da ist genau/ Das ist genau das, wo ich das Gefühl habe, dass die Leute, dass es ihnen noch nicht weh genug tut, um diesen Schritt zu gehen.
Kapinski
Jede Veränderung startet mit einer Entscheidung. Also wenn du sagst, du willst IRGENDWAS erreichen, ich meine wirklich irgendwas. Das kann jetzt sein, das klassische Ding. Ich will irgendwie den Marathon laufen können. Ich will netter zur Kassiererin sein. Wenn ich mir manchmal angucke, wie die sich benehmen, meine Mama hätte die für Rabauken gehalten. Ich finde das Wort cool. Ich habe das irgendwie seit tausend Jahren nicht mehr gehört.
Das ist ja mittlerweile Standard-Benehmen, dass die irgendwie Headsets im Kopf haben und irgendwie weiter vor sich hin brummeln, während sie an der Kasse stehen und finde ich totales Asi-Verhalten. Wenn du das ändern willst, ist es auch NUR eine Entscheidung. Damit geht es los. Wenn du dich nicht dafür entscheidest, wirst du es nicht verändern. Wenn du sagst, du willst irgendwie schon vielleicht mal, wäre eigentlich ganz toll irgendwie. Dann hörst du es schon. Da ist ja keine Power drin.
Geropp
Also wenn ich dich richtig verstehe, ist es eigentlich sehr ähnlich jemandem, der Raucher ist, mit dem Rauchen aufhören will. Du sprichst mit ihm und sagt, ja, ich will eigentlich aufhören, aber die richtige Entscheidung hat er nicht getroffen. Und so ist es auch da.
Kapinski
Exakt. Und Leute, die mit dem Rauchen aufgehört haben, die haben irgendwann, also die Stories, die ich kenne, die sind morgens aufgewacht und haben gesagt, „so das war es. Ende. Erledigt.“ Entscheidung.
Geropp
Sehr häufig. Ja.
Kapinski
Und dann ist es wohl beim Rauchen wohl auch noch physisch dabei, also dass der Körper tatsächlich da so ein paar Reaktionen zeigt. Ich kann da echt nur vom/ Also ich kann nur vom Hören sagen sprechen, noch nicht mal vom drauf gucken, ABER das klappt nur, wenn du dich entscheiden hast. Keiner wird aus Zufall Nichtraucher.
Geropp
Okay. Dann gehe ich mal auf das/ den Punkt. Warum entscheiden sich so viele nicht?
Kapinski
Naja, jetzt sind wir wieder bei Veränderung. Wenn du dir die letzten fünf Jahre eine Atombomben sichere Erklärung zusammen gedengelt hast im Kopf, warum ein Change nicht geht? Warum du da nicht weg kannst? Das macht ja keiner so, sondern wir sind ja noch eleganter.
Wir wissen ja, wie wir funktionieren und wir bauen uns ja die Tricks da ein. „Nein, nein, ich will schon wechseln, aber weil meine Kinder sofort Feuer fangen, habe ich einen Radius von 50 Kilometern.“ Und da guckst du bei Google-Maps auf die Landkarte und denkst, 50 Kilometer? Um dich rum 50 Kilometer gibt es zwei Bauernhöfe. Wovon redest du?
Das kriegst du schon hin, dass du dir selber vorgaukelst, du würdest ändern wollen und legst dann so ein paar, so im Nebensatz deinem eigenen Kopf irgendwie so ein paar Parameter ran und die sind total nicht einhaltbar und dann bist du raus. Aber du hast ja den Willen. Eine Entscheidung geht so nicht. Eine Entscheidung darf einen Konsequenzen-Check beinhalten.
Also Konsequenzen-Check heißt, noch mal ich sage nicht, dass grundsätzlich immer umgezogen werden muss. Ist überhaupt nicht mein Punkt. Du darfst aber dann gucken, wenn ich einen neuen Job haben will, kommen ja jede Menge Uncertainties da mit rein, also jede Menge Unklarheiten. Das fängt an, dass du zu Anfang nicht weißt, wo die Kaffeemaschine ist. Du hast jetzt in der alten Bude einen riesen Netzwerk.
Du bist diejenige, die gefragt wird, wenn mhm, mhm, mhm, weil du bist vernetzt, du kennst den halben, die ganze Show. So. Vor Ort weißt du nicht mehr genau, wo du parken musst beim Neuen. Das braucht ein Jahr bis du auf Drehzahl bist. Du kennst die Leute nicht. Keiner kann dir so richtig sagen, ob dein neuer Chef nicht vielleicht genauso eine Knalltüte ist, wie der alte. Wir wissen es nicht.
Da ist schon ein bisschen was an Unklarheit, auf die du dich einlassen darfst. So. Und das darfst du vorher entscheiden. So. Was habe ich dann, also was habe ich dann? Habe ich irgendwie 10 Prozent mehr Geld? Ja, vielleicht. Ist es in unserer Region noch irgendwie, also es ist jetzt nicht so, dass die Führungskräfte, wenn sie weniger als 10 Prozent mehr kriegen, dass sie dann verhungern. Also da sind wir ja alle nicht mehr.
Da sind wir ja bei Kosmetik oder Hygienefaktor. Was hat das für Konsequenzen, wenn ich aus Hamburg nach München ziehen muss? Bin ich gewillt die zu kaufen oder ist mir das nicht ein Schlag zu hoch? Wenn ich mir die Entscheidung, also wenn ich die Rahmenbedingungen nicht ehrlich mit mir gemacht habe, dass ich sage, okay, ich sitze jetzt hier in Hamburg, als Beispiel. Ich kann umziehen. Fein. Aber weiter südlich als Hessen wird es nicht, weil und dann kommt irgendein Grund. Okay. Fein. Und das ganze englischsprachige Ausland zählt da mit zu.
So. Das wäre eine Entscheidung. Wäre das geil nach Amerika zu ziehen? Uhh ja, und dann kannst du abwägen. Dann kannst du sagen, okay, ist das für mich/ das und das und das sind die Konsequenzen. Ich glaube, du musst es transparent machen. Du darfst es in deinem Kopf nicht so als Gespenst lassen. Oh, die haben mir ganz böse Sachen vom Umzug erzählt. Und die Firmen machen alles kaputt. Und der Spiegelschrank ist danach auch fritte. Oh, dann ziehe ich in so eine Gegend und dann bin ich da und dann sehe ich das in den Nachrichten, wie die Häuser brennen. Ich denke, da darfst du die Entscheidung fällen, darfst du sagen, okay, Nummer eins, ihr macht den Schritt. Dann kommen die Rahmenbedingungen. Was habe ich dann? Was habe ich dann nicht mehr? Dann geht es los.
Geropp
Du hast diesen Sprung ja auch gemacht.
Kapinski
Ein paar Mal.
Geropp
Ein paar Mal, aber den richtig harten Sprung hast du vor, war das vor einem Jahr ungefähr, wo du/
Kapinski
Ungefähr ja.
Geropp
wo du dann gesagt hast, so mir reicht es jetzt. Ich gehe auch wirklich sogar noch weiter in die Selbstständigkeit. Wie waren da bei dir die verschiedenen Schritte?
Kapinski
Also das hat angefangen noch viel, viel, viel, viel, viel früher und zwar habe ich, das war, wann war das, 2014, glaube ich. Müsste ich jetzt noch mal genau nachbohren. Aber ich war auf einem Training und da ging es um Veränderung und nachts um Drei kam dann die Entscheidung zu mir und hat gesagt, okay, das geht so nicht mehr. Heulen da drüber, dass die alle nicht führen können, führt zu nichts. Mach was damit. So. Und dann ging quasi die Genese los.
Also dann ging der Leben-führen-Podcast los. Dann war nach einer ganz kurzen Zeit klar, okay, okay, okay, eine Einstellung noch und dann bist du raus. Die Entscheidung war ganz lange ganz klar, weil Sicherheitsbedürfnis und du musst Einkommen haben und all die Dämonen, die mich da auf die Autobahn geschickt haben. Aber das war ein strategisches Aufbauen von dem Geschäft. So.
Und dann kam eine sehr, sehr, sehr coole Gelegenheit, so ein Platina-Handschlag. Und dann lief das. Dann beschleunigten sich die Dinge und dann war das da. So. Es war eine Entscheidung hinzu. Und es war aus meiner Sicht eine logische Entscheidung zu einem Ziel, auf das ich mich bereits vier Jahre vorher committed habe oder drei Jahre vorher committed habe.
Geropp
Das heißt, was man da schön dran erkennen kann, ist, du hast dich relativ lange mit beschäftigt, um diesen Sprung zu machen?
Kapinski
Ja.
Geropp
Also da war es jetzt der große Sprung wirklich dann in die Selbstständigkeit. Aber im Prinzip ist es das Gleiche auch der Sprung, wenn ich jetzt sage, ich bewerbe mich irgendwo, immer ist eigentlich dieses hinzu, dass ich mir sage, überlege, was möchte ich haben? Was für einen Job möchte ich haben? Und dann fange ich an da dran zu arbeiten, rauszugehen. Bewerbungen und so weiter. Und das geht nicht von heute auf morgen. Aber der entscheidende Punkt ist, dass du sehr früh dann diese Entscheidung triffst in diese Richtung zu gehen.
Kapinski
Weil es eine Hinzu-Entscheidung ist. Ich denke, wenn du die Entscheidung immer aus diesem Von-Weg, die Firma ist doof, der Chef ist doof. Da, da, da, da, da. Das wird nichts. Aus meiner Erfahrung wird das nichts. Ich habe noch niemanden gesehen, der danach etwas Großes geschaffen hat und dass dir Dinge in den Schoß fallen, passieren, aber ein Angebot ist ja immer nur für den gut, der das Angebot macht. Ist ja nur sehr selten für den gut, der das Angebot dann annimmt. Deswegen dauern ja Bewerbungsprozesse so lange. Deswegen hast du ja üblicherweise auch einen relativ langen Vorlauf, wenn du dir ein Auto kaufst, weil und so weiter.
Geropp
Was würdest du denn jetzt jemandem sagen, der, sagen wir mal, 45, 48 ist und der sagt, naja, ich bin jetzt seit 20 Jahren bei dem Unternehmen. Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt da draußen was habe. Und wie würdest du da vorgehen?
Kapinski
Also wenn du mich fragst oder wenn du mir den Satz sagst, ich weiß nicht, ob, dann sage ich, dann probiere es aus. Jetzt. Los.
Geropp
Das kann aber nach hinten losgehen. Dann habe ich meinen Job nicht mehr.
Kapinski
Nein, nein, nein. Nein, nein, nein, nein.
Geropp
Du meinst die Bewerbungen an sich. Ja.
Kapinski
Exakt, exakt. Ich habe ja oft genug/ Also das ist ja jetzt nicht so, dass ich hier/ Wenn ich sage, kündige endlich, dann heißt das in meiner Welt und das ist nur mein Glaubenssystem, was ich aus Erfahrung habe, dass du eine adäquate Position, mit adäquat meine ich jetzt irgendwie so eine Verantwortung, die sechsstellig vergütet wird.
Da brauchst du ja auch schon mal halbes Jahr, Jahr bis du da was gefunden hast, wo du sagst, ja, deswegen bin ich geboren worden. Das liegt ja nicht auf der Straße rum. So, wenn mir die ITler aus den Young Stars sagen, das war alles Scheiße und ich habe irgendwie auf Facebook gepostet, dass ich das und das und das kann und habe drei Firmen gehabt, die sich bei mir beworben haben, wo ich denke, ist ja schon mal geil. Da sind wir ja nicht. Also das dauert schon einen Augenblick.
Wenn du nicht weißt, was dein Wert vom Markt ist, dann gehe dich bewerben. Mein heißer Tipp sowieso. Ich denke, jeder Angestellte muss zwei bis fünf Bewerbungsgespräche pro Jahr haben, egal ob du suchst.
Geropp
Einfach um zu wissen, was für Möglichkeiten habe ich eigentlich, um raus zu kriegen, was besteht da. Und das Spannende, gerade zum jetzigen Zeitpunkt die Wirtschaft boomt nach wie vor, da sind die Möglichkeiten ja vielfältig.
Kapinski
Exakt.
Geropp
Das ist eigentlich das, was wir vielleicht jetzt so mehr so zum Abschluss den Leuten mitgeben wollen. Da hatten wir uns vorhin ja unterhalten drüber. Die Möglichkeiten sind vielfältig und durchhalten bis zu einem gewissen Grad in einem Job, der einem keinen Spaß macht, das kann man mal machen ein halbes Jahr. Du sagst ein Jahr. Aber ich habe so einen Spruch gelesen, der kommt leider nicht von mir, den fand ich sehr gut.
„Durchhalten kostet Lebensqualität.“
Kapinski
Exakt. Und jetzt bist du bei der Entscheidung. Wie gut willst du dein Leben haben?
Geropp
Ja.
Kapinski
Soll es doof sein, dann bleib da.
Geropp
Ja, so einfach ist es ja nicht. Selbst wenn ich sage, ja gut es muss halt, also wenn ich diese Einstellung habe, ich habe so viele mitbekommen, die mit der Zeit dann krank werden. Die Magengeschwüre bekommen oder sonst was. Das ist es nicht wert. Deswegen durchhalten kostet Lebensqualität, das wird richtig heftig.
Kapinski
Absolut. Absolut.
Geropp
Deswegen ist es viel geschickter zu sagen, das finde ich gut, dass du das vorhin gesagt hast, versuche eine Entscheidung zu treffen und selbst wenn du die Entscheidung jetzt noch nicht getroffen hast, bewirb dich trotzdem einfach mal. Nimm dir diese Zeit und die Energie.
Geh raus und schau, was es da gibt. Und schau, ob du die Möglichkeiten hast. Das halte ich für eine ganz entscheidende Sache und da ist ein Punkt, (unv.) #00:33:56-5# Gerry Waynatschak, ich werde das in den Show Notes auch das kleine Video verlinken, der wurde mal gefragt nach dem einen wichtigen Tipp. Und du kennst das. Vielleicht kannst du es sagen.
Kapinski
Klar. Die Frau kam. Gerry kannst du mich mal motivieren. Und er drehte sich wohl nur um, guckte ihr tief in die Augen und sage, „You will die.“
Geropp
Genau. Wenn man sich das klar macht und wir haben ein begrenztes Leben und es macht keinen Spaß, wenn ich 20 Jahre lang einen Job mache, wo ich nur aufs Wochenende achte. Das kann es nicht sein.
Kapinski
Das kann es nicht sein und auch da wieder, wie kochst du einen Frosch? Langsam. Wenn du den in heißes Wasser springst, würde ich schätzen, springt der raus. Frösche haben dicke Beine. Aber wenn du das lang, irgendwann bist du dran im Herzinfarkt. Erledigt. So. Und dann kommt dieses wenn ich mal, hätte ich mal Nummer. Ist doch alles bescheuert. Ihr Lieben.
2018. Wir können alles machen. Wir können absteigen. Ich gehe mal durch die Dinge ganz im Kamelsgalopp durch. Es ist mittlerweile möglich, wenn du feststellst, die Führung ist nicht deins, dass du wieder in die Sachbearbeitung gehst und das ist überhaupt nicht despektierlich. Ich kenne Leute, die das gemacht haben. Die sind total glücklich damit. Klar können wir Aufstieg. Erzählt dir ja jeder. Und wir können mehr Aufstieg, als wir alle glauben. Du kannst Ausstieg. 2018.
Guck mal, wir machen hier Podcasts, die kosten nicht allzu viel, damit machst du riesen Reichweite und das kann der Start für ein Business sein. Wir brauchen keine Ladenlokale mehr, wo du erst mal pauschal 5.000 Euro oder sagen wir mal 3.000 Mark Miete bezahlst, damit du an irgendeiner Flaniermeile bist. Nein. 15 Euro pro Monat, Webseite läuft, aber da hast du potenziell sieben Milliarden Leute, die zu dir kommen. Ich weiß, es ist nicht ganz so einfach. So.
Aber die Möglichkeiten, die wir haben, sind unglaublich, unglaublich. So. Inklusive ist es akzeptiert, dass du überhaupt nicht mehr arbeitest und da meine ich jetzt gar nicht, wie polemische Diskussionen mit, sondern es ist auch für Männer akzeptiert, wenn die sagen, weißt du was, meine Frau hat einen Job, der ist einfach, die ist glücklich damit. Wir beide haben ein gutes Auskommen oder alle haben ein gutes Auskommen. Ich bleibe zuhause und schmeiße den Laden hier. Selbst das gibt es noch. Für meinen Vater undenkbar.
Geropp
Ja oder auch einfach Teilzeit. Was auch immer. Also der Punkt ist, den wir eigentlich hier aufmachen wollen, um das abschließend zu sagen, es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten. Das Entscheidende aber ist, dass du dich auf den Pfad begibst eine Entscheidung zu treffen. Und die Entscheidung sollte so sein, auch wenn du in deinem Job bleibst, dann bleib aber da und sei glücklich. Dieses love it, change it, leave it, das sich ganz klar zu machen, ist, glaube ich, ganz entscheidend und deswegen dieses Ding von dem Gerry W. fand ich klasse. You will di. In dem Sinne.
Kapinski
Exakt. Und das schafft so viel Klarheit. Das wird für die, die jetzt bei mir starten, ist gerade wieder die neuen Young Stars. Die basieren auf dem alten Young Stars-Programm. Und da geht es exakt um das, in dem Anfang. Wo stehst du jetzt? Lass uns mal aufhören zu heulen und einen Plan zu entwickeln. Was ist das, was du machen willst? Das ist so wertvoll für die Leute. Und dann gibt es eine Entscheidung und dann wird die Entscheidung ausgeführt. So. Und wann, wenn nicht jetzt? Also wirklich, wann, wenn nicht jetzt?
Geropp
Stimmt. In dem Sinne, Olaf, ich bedanke mich für das Gespräch. Hat mir wieder, wie immer, viel Spaß gemacht.
Kapinski
Dank dir. Ihr Lieben da draußen. Tschüss.
Geropp
Tschüss.
Das inspirierende Zitat
„Man kann die Welt oder sich selbst änder. Das Zweite ist schwieriger.“
Mark Twain
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