fpg282 – Führung im ambulanten Pflegedienst
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Ambulante Pflege ist ein Thema, mit dem sich fast jeder von uns irgendwann, spätestens im Alter, beschäftigen muss.
Bei vielen ist das Thema aber jetzt schon aktuell, nämlich beispielsweise dann, wenn es um die Pflege von Angehörigen, z.B. den Eltern geht.
Das Pflegesystem in Deutschland
Wer sich schon mal mit unserem Kranken- und Pflegesystem in Deutschland auseinandergesetzt hat, der kann sehr schnell frustriert werden.
Wie leider in vielen anderen Bereichen so ist es auch hier: Bürokratie wohin man schaut. Wussten Sie, dass es in Deutschland über 100 gesetzliche Krankenkassen gibt? Ich rede nicht von privaten, nur von den gesetzlichen.
Jede gesetzliche Krankenkasse hat natürlich einen Vorstand – und der verdient zwischen 250 und 350 Tausend EURO im Jahr. Und jeder gesetzlichen Krankenkasse ist eine gesetzliche Pflegekasse angegliedert.
Das heißt es gibt auch über 100 Pflegekassen. Und jede dieser Pflegekassen hat ihre eigenen Regeln und Abrechnungen und Bürokratie.
Bürokratie?
Das können wir in Deutschland. Warum eigentlich 100 Pfelegekassen? Warum nicht eine einzige? Ich weiß es nicht.
Wenn ich mir dann noch anschaue, wie die Pflege organisiert ist. Furchtbar. Es tut mir regelrecht körperlich weh, wenn ich sehe, wie „tayloristisch“ das in Deutschland abläuft.
Es wird Pflegekräften und Pflegeleitung wirklich nicht leicht gemacht, ihren so wichtigen Job zu machen.
- Wie geht man da als Pflegekraft mit dieser Situation um?
- Wie kann vernünftige Führung in einem solchen starren System funktionieren?
- Was können Pflegekräfte tun, um in ihrem Alltag nicht im Burnout zu landen?
- Was muss sich ändern?
Claudia Henrichs
Über diese Fragen habe ich mit Claudia Henrichs gesprochen. Sie kennt sich im Detail aus in der ambulanten Pflege. Sie ist Expertin für wirkungsvolle Kommunikation im ambulanten Pflegedienst. Dabei unterstützt sie Leitungskräfte und Beratungsteams, ihre Sprache zielführend einzusetzen, ohne dass die Ihre Individualität verlieren.
Sie hat auch einen hervorragenden Podcast zum Thema, nämlich: „PFLEGE ambulant: leichter beraten – verkaufen – führen“
Claudia hat zum Schluß unseres Gesprächs ein, wie ich finde – sehr wichtiges Statement gemacht. Und das will ich diesem Interview vorausstellen. Zusammengefasst sagt sie:
„Wir werden in Deutschland in absehbarer Zeit in der Pflege auf einen Kollaps zulaufen, weil es immer weniger Pflegekräfte gibt, aber immer mehr Pflegebedürftige und die, die wollen nicht ins Heim sondern zu Hause bleiben.
Das ist ja auch der Wunsch von uns allen: Nämlich so lange wie möglich selbstwirksam zu sein. Aber mit unserem jetzigen Pflegesystem wird das nicht gehen. Nicht so, wie es jetzt ist.
Wir brauchen eine Pflegereform, die alles in Frage stellt und sich am Beispiel unserer Nachbarländer wie Niederlande und Dänemark orientiert.“
Weiterführende Links
Das inspirierende Zitat
„Hilfsbereitschaft ist eine Tugend, die nicht immer belohnt wird und trotzdem Sinn macht.“
Franz Schmidberger
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