fpg298 – Mitarbeiter finden und erfolgreich führen
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Vor Kurzem fand unser Live Event in Frankfurt statt und zwar zu Vertrieb, Führung und Projektperformance.
Christopher Funk sprach zum Thema Vertriebsrevolution und Burak Kalman erläuterte, wie man Kundenprojekte souverän und profitabel abwickelt. Mein Thema war: Mitarbeiter finden und erfolgreich führen in KMU‘s.
Die Vorträge des Events haben wir für unsere Podcast aufgenommen. Die hörenswerten Vorträge von Chris und Burak gibt es in deren Podcasts zu hören:
- Christopher Funk: „Die Vertriebsrevolution“
- Burak Kalman: „Kundenprojekte souverän und profitabel abwickeln“
Hören Sie da unbedingt rein. Es lohnt sich.
Tja und mein Vortrag: Der kam zwar gut an, aber die aufgenommene Tonqualität war irgendwie nicht so wie ich mir das vorgestellt habe. Deshalb habe ich mir überlegt, den Inhalt des Vortrags bekommen Sie in der heutigen Folge, aber nicht als Original-Tonspur, sondern ganz neu aufgenommen.
Die Herausforderungen von Unternehmern
In den letzten Monaten habe ich mit vielen Unternehmern gesprochen. Ich frage dann gerne:
„Was ist zur Zeit Ihre größte Herausforderung?“
Und wie nicht anders zu erwarten, werden dann genannt hohe Inflation, Lieferschwierigkeiten, Fachkräftemangel und explodierende Kosten.
Ich kann gut verstehen, dass sich viele Unternehmer darüber Sorgen machen. Wie geht es weiter? Wie hoch wird die Inflation noch? Wo bekomme ich zukünftig noch gute Mitarbeiter her und wie halte ich meine jetzigen Mitarbeiter?
Der Fokus und die Gedanken kreisen bei den Unternehmern nur noch um diese Probleme, also Inflation, Personalmangel und explodierende Kosten. Was können wir da kurzfristig machen? Wie können wir diesen Problemen begegnen?
Das eigentliche Problem
Betrachten wir die Sachlage mal anders. Ich behaupte in fast allen Fällen sind diese Probleme, also Inflation, Personalmangel und explodierende Kosten Symptome. Sie sind nicht das eigentliche Problem.
Das eigentliche, dahinter liegende Problem ist viel schlimmer. Und wird es nicht jetzt angegangen, dann sind viele kleine und mittelständische Unternehmen schon bald vom Bankrott bedroht.
Um was geht es hier wirklich? Das eigentliche Problem ist das Geschäftsmodell vieler Unternehmen. Das passt nämlich häufig nicht mehr in die jetzige Zeit.
Das Geschäftsmodell
Wenn es anders wäre und das Geschäftsmodell würde gut funktionieren, dann könnten diese Unternehmer ja ganz einfach Ihre Preise erhöhen und Ihre Ware oder Dienstleistung immer wieder der Inflation anpassen.
Die Inflation ist 10 %, die Mitarbeiter wollen deutlich mehr Geld, die Energiekosten gehen durch die Decke? Ja dann schlagen Sie doch einfach auf Ihre Preise mal mindestens 30 % drauf.
Ich weiß schon, was Sie sagen wollen:
„Ja, aber bei uns in der Branche geht das nicht. Unsere Kunden zahlen das nicht. Das kriegen wir nicht durch.“
Wirklich? Wenn Sie ein kleines Unternehmen sind, dann haben Sie immer die Möglichkeit die Preise zu erhöhen, wenn Sie sich gut in einer Nische positioniert haben und auf ein Kundensegment fokussiert sind.
Nischenpositionierung
Denn dann sind Sie bisher schon mit Ihrem Unternehmen hochprofitabel in dieser Nische unterwegs, weil Sie viel weniger im Wettbewerb stehen als andere. Durch Ihre Nischenpositionierung liefern Sie einen hohen von Ihren Kunden wahrgenommenen Nutzen. Und dafür sind diese Kunden jetzt auch bereit, höhere Preise zu bezahlen. Das ist der Charme einer guten Positionierung – und das geht in jeder Branche.
Ich behaupte nicht, dass das einfach wäre. Es ist aus meiner Sicht aber fahrlässig, wenn sich kleine Unternehmen dieser Denkweise jetzt verschließen und nicht an Ihrem Geschäftsmodell rütteln wollen.
Denn das Umfeld wird nicht mehr besser. Inflation wird hoch bleiben und durch den demographischen Wandel werden gute Mitarbeiter immer mehr aussuchen können, für wen sie arbeiten und vor allem zu welchen Konditionen.
Ein Beispiel
Ich will das mal an einem provozierenden Beispiel klarmachen: Wenn ich mit Restaurantbesitzern spreche, dann höre ich, dass es fast aussichtslos ist, Köche zu finden. Und auch bestehende Köche zu halten ist verdammt schwer.
Warum ist das so? Schauen wir uns mal das Arbeitsumfeld eines Koch an: Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit beträgt 44 Stunden. Überstunden sind die Regel. Dazu ist der Job hart und die Arbeitszeiten gewöhnungsbedürftig, morgens von 10 bis 14:30 Uhr und dann abends von 18 bis 22:30 Uhr. Nicht sehr familienfreundlich, oder?
Und das Gehalt? Laut Stepstone liegt das Durchschnittsgehalt eines Kochs oder einer Köchin bei 28.600 EUR brutto. Grob geschätzt sind das gerade mal 15 EUR Stundenlohn.
Ein Gedankenspiel
Und jetzt lassen Sie uns mal ein Gedankenspiel machen: Was würde passieren, wenn ein Restaurant sich entscheidet einem guten Koch nicht 28.600 EUR Jahresgehalt zu zahlen sondern 50.000 EUR oder 60.000 EUR?
Wäre es dann immer noch so schwer gute Köche zu finden?
Ja, wahrscheinlich schon, denn es gehört noch mehr dazu. Darüber sprechen wir gleich. Aber in einem Markt von Angebot und Nachfrage, habe ich es als Restaurantbesitzer zumindest schon mal einfacher gute Leute abzuwerben, wenn ich – bei sonst gleichem Umfeld – meine Mitarbeiter deutlich besser bezahlen kann als der Wettbewerb.
Die meisten können das aber nicht. Warum? Weil Sie bisher schon mit dem Geschäftsmodell Ihres Restaurant nicht hochprofitabel waren. Sie sind nicht so gut positioniert, dass sie höhere Preise abrufen können, sodass sie auch deutlich höhere Gehälter zahlen könnten.
Als Restaurantbesitzer sollte ich also mein Geschäftsmodell überdenken. Wie bekomme ich es hin, richtig profitabel zu werden?
Neue Ideen für das Geschäftsmodell
Eine Möglichkeit ist in den Premiumbereich zu gehen und auf spezielle Kunden zu fokussieren, die bereit sind deutlich mehr für ein spezielles Essen zu zahlen als andere.
Eine andere Möglichkeit ist ganz auf Köche zu verzichten: Systemgastronomie. McDonalds und Co. machen es vor. Das Essen wird standardisiert, bereits zubereitete Speisen werden versiegelt und dann später aufgewärmt und fertig gestellt. Da brauch man gar keine Köche mehr und man kann mit angelernten Aushilfskräften arbeiten.
Ich will das nicht bewerten. Es geht mir nicht darum, ob diese Veränderungen und Geschäftsmodelle für unsere Gesellschaft erstrebenswert sind.
Ich sage allerdings:
Egal in welcher Branche: Wer sein Geschäftsmodell nicht in der jetzigen Zeit anpasst und zusieht, dass es hochprofitabel ist oder wird, der wird in den nächsten Jahren mit großer Wahrscheinlichkeit untergehen.
Arbeiten Sie an Ihrem Geschäftsmodell. Denn das ist das eigentliche Problem. Alles andere sind meist nur Symptome.
Was beinhaltet die Arbeit am Geschäftsmodell?
Die Arbeit mit dem Geschäftsmodell beinhaltet noch mehr als die reine Positionierung und Ausrichtung auf den Kundennutzen. Es geht auch um die Beantwortung von wichtigen Fragen wie:
- „Was macht Ihr Unternehmen aus?“
- „Was macht es besonders?“
- „Warum sollte jemand für Ihr Unternehmen arbeiten wollen?“
Und wenn Ihnen da jetzt nur sowas einfällt wie:
- „Weil wir wachsen wollen.“
- „Weil wir Geld bezahlen.“
- „Weil wir die Nr. 1 im Markt sind oder werden wollen.“
Dann ist da noch einiges zu tun. Denn Sie sollten schon eine gute Antwort haben, warum jemand sich für Ihr Unternehmen begeistern sollte und Teil davon sein sollte. Deshalb ist es so wichtig, sich beim Geschäftsmodell auch mit dem Thema Unternehmensvision zu beschäftigen.
Hören Sie hierzu gerne in die Podcastfolgen 258: „Warum Sie kein Vision Statement brauchen!“ und in die Folge 259 „So entwickeln Sie Ihre Unternehmensvision“.
Haben Sie eine Antwort auf die Frage:
„Was würde der Welt – oder Ihrer Region – fehlen, wenn es Ihr Unternehmen nicht gäbe?“
Eine gemeine Frage, oder? Können Sie die beantworten? Wenn nicht, wird es Zeit sich damit zu beschäftigen!
Die wichtigste Frage für mich zur Zeit…
Warum beschäftigen sich jetzt, wo sich so viel ändert, nur wenige Unternehmer mit Ihrem Geschäftsmodell?
Sagen die sich:
„Ach, das geht schon vorbei. Das wird schon gut gehen.“
Ich glaube das nicht. Den meisten ist schon klar – bewusst oder unbewusst, es ändert sich gerade sehr viel. Und denen ist auch klar, dass sie deshalb was ändern müssen, aber die meisten Unternehmer sind „Land unter“.
Sie sind in Ihrem operativen Tagesgeschäft gefangen und versuchen ganz viele Bälle in der Luft zu halten.
„Ich habe so viel zu tun. Für Strategie und das Arbeiten an meinem Geschäftsmodell: da habe ich jetzt keine Zeit.“
Wirklich? Wir alle haben 24 Stunden am Tag. Die Frage ist nur, wie verbringen wir die? Worauf fokussieren wir und was ist oder sollte uns wirklich wichtig sein?
Wie kommen Sie da raus?
Wenn ich mit KMU Unternehmern im Rahmen meines Leadership Intensive Mentoring Programms zusammenarbeite, dann gehen wir Schritt für Schritt vor.
Wir starten nicht mit der Arbeit am Geschäftsmodell. Vielmehr geht es erstmal darum, dass der Unternehmer Zeit und Energie findet, sich mit anderen Sachen als dem operativen Tagesgeschäft beschäftigen zu können.
Der erste Schritt ist also immer erstmal das Thema Selbstführung: Wie findet der Unternehmer Zeit und Energie, um sich mit Wichtigem aber nicht Dringendem zu beschäftigen.
Erst im zweiten Schritt arbeiten wir am Geschäftsmodell, also an der Positionierung und der Unternehmensvision. Im dritten Schritt geht es dann um Prozesse und die Organisation des Unternehmens.
- Wie funktioniert der Wertschöpfungsprozess genau?
- Vom Marketing über Vertrieb bis hin zum Produkt oder der Leistungserbringung. Und wer ist da für was zuständig?
- Wer hat für was Verantwortung?
Und jetzt kommen wir zum Thema Mitarbeiterführung.
Wie findet Sie als Unternehmer die richtigen Mitarbeiter und vor allem auch die richtigen Führungskräfte?
- Wie richtig delegieren?
- Wie eine Ansage machen ohne zu verletzen?
- Wie können Sie als Unternehmer Vertrauen aufbauen?
- Wann müssen Sie kontrollieren und wann nicht?
- Wie werden Sie konsequenter in Ihrem Tun und Ihrer Führung?
Wie bekommen Sie es hin, dass Sie mehr am und weniger im Unternehmen arbeiten?
Wenn Sie KMU Unternehmer sind und Sie da sich mal mit mir unterhalten wollen, melden Sie sich bei mir: info (at) berndgeropp.de
Ich freu mich auf Sie.
Weiterführende Links
- Leadership-Intensive-Mentoring-Programm
- Der Sponsor dieser Podcastfolge: Personio
- Christopher Funk: „Die Vertriebsrevolution“
- Burak Kalman: „Kundenprojekte souverän und profitabel abwickeln“
Das inspirierende Zitat
„Das eigentliche Problem eines Unternehmens stellt selten der Markt, sondern der Unternehmer dar.“
Malte W.Wilkes
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