fpg262 – Warum sollte jemand Ihr Unternehmen kaufen?
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Judth Geiß hat mich vor Kurzem für Ihren hörenswerten „The Bridge Podcast“ interviewt.
Wir sprachen im Interview über Unternehmensverkäufe und zwar aus der Sicht des Inhabers, der nach Jahren des Aufbaus sein Unternehmen veräußert.
Um was geht es beim Unternehmensverkauf?
Es klingt immer so toll, wenn man hört, dass da jemand ein Unternehmen über Jahre aufgebaut hat und dann erfolgreich und für viel Geld an ein anderes Unternehmen verkauft hat.
Die wenigsten können sich aber vorstellen, was da wirklich abgeht. Die Verkaufsphase ist ein hochkomplexer Prozess: rechtlich wie vor allem auch emotional. Für den Inhaber ist das eine emotionale Achterbahnfahrt.
Es gibt beim Verkauf eine Vielzahl von Stolpersteinen.
Deswegen sollte jeder Inhaber auch sehr frühzeitig sich damit beschäftigen, wann und wie er gedenkt, sein Unternehmen in andere Hände zu geben – und zwar egal ober es um einen Unternehmensverkauf geht oder die Weitergabe an die nächste Familiengeneration oder aber die Übergabe des Unternehmens an die Belegschaft.
Entscheidend ist, dass der Inhaber sich frühzeitig damit beschäftigt. Am Besten sollte er sich bereits mehrere Jahre vorher Gedanken dazu machen, um das Unternehmen – und sich selbst darauf vorzubereiten.
Warum ist das so?
Ein Problem ist häufig: Der Unternehmer hat eine falsche Vorstellung über den Verkaufspreis. Gerade wenn er das Unternehmen aus dem Nichts aufgebaut hat und es über beispielsweise 30 Jahre zu einer wirklich tollen mittelständischen Firma mit 50 oder 60 Mitarbeitern entwickelt hat.
Wenn es da um den Verkaufspreis geht, ja dann sieht er vor allem, was er in der Vergangenheit aufgebaut hat, was er an Energie, Herzblut und Lebenszeit in das Unternehmen – sein Baby – investiert hat. Dem Käufer hingegen ist das egal.
Der sieht nur die Zukunftsprognose für das Unternehmen – und zwar basierend auf seiner Einschätzung nicht der des Unternehmers.
Der Unternehmenswert
Ganz wichtig ist auch: Wie viel ist das Unternehmen denn wert für jemanden anderen, wenn sich der Unternehmer rauszieht?
Wenn der nämlich bislang noch stark im operativen Geschäft mitmischt, dann reduziert sich der Kaufpreis signifikant – oder aber ein Verkauf ist sogar nicht möglich.
Deshalb ist der Inhaber gut beraten, wenn er sich frühzeitig mit Fragen beschäftigt wie:
- Wie weit ist mein Unternehmen noch von mir abhängig?
- Was kann ich tun, damit ich mich überflüssig mache?
- Gibt es ein gutes Managementteam, was das Unternehmen leiten kann oder sind das bisher nur ausführende Mitarbeiter? Ich weiß es doch am Besten. Ich sag denen, was sie tun müssen.
- Sind die Prozesse sauber dokumentiert und werden auch so gelebt?
- Gibt es eine klare Trennung zwischen Privat und Unternehmen?
- Und, und, und
Wenn da noch einiges im Argen liegt, kann der Inhaber das noch in guten Zeiten verändern. Dabei ist die größte Herausforderung der Inhaber selbst – denn der muss sich verändern. Das ist schwer.
Wie weit arbeitet der Inhaber noch im Unternehmen?
Der Inhaber muss akzeptieren, dass er sein Unternehmen so aufstellen muss, dass er sich aus dem operativen Geschäft rausziehen kann.
Für viele ist das nicht einfach und dieser Prozess dauert meist auch länger. Deshalb sollte der Inhaber da zur Sicherheit schon mal 2-3 Jahre vor der Verkaufsphase anfangen.
Was passiert denn nach dem Verkauf des Unternehmens?
Da hat der Inhaber also die letzten 30 Jahre an und in seinem Unternehmen gearbeitet – und auf einmal ist diese Lebensaufgabe weg. Und jetzt? Genießt er einfach seinen Ruhestand?
Da haben die meisten ihre Schwierigkeiten mit. Da fallen viele in ein Loch – manche werden sogar depressiv. Deswegen ist es so wichtig, sich vorher damit zu beschäftigen, was neue Aufgaben sein können.
Und am Besten erarbeitet sich der Inhaber diese Aufgaben schon vor dem Verkauf.
Veränderung der Rolle!
Nun gibt es auch die Möglichkeit, dass der Inhaber noch 2-3 Jahre im Unternehmen verbleibt. Seine Aufgabe ist es dann einen weichen Übergang seines Unternehmen sin beispielsweise einen großen Konzern sicherzustellen.
Aber Vorsicht: Jetzt wechselt der Inhaber von der Unternehmerrolle in die Angestelltenrolle. Er ist nicht mehr Herr im Haus.
Er ist jetzt abhängig beschäftigt und nicht mehr unabhängig. Damit umzugehen fällt vielen schwer.
Mein Gespräch mit Judith Geiss
Über all diese Herausforderungen für den Inhaber vor dem Unternehmensverkauf wie auch nach dem Verkauf habe ich mit Judith Geiß in zwei Ihrer Podcastfolgen gesprochen. Das vollständige Interview gibt es nicht nur bei ihr im Podcast sondern auch auf Youtube.
Viel Spaß.
Weiterführende Links
- The Bridge Podcast von Judith Geiss
- Folge 22 des The Bridge Podcast: UNTERNEHMEN VERKAUFT UND NUN? 4 DINGE AUF DIE SIE SICH VORBEREITEN SOLLTEN
- Folge 23 des The Bridge Podcast: UNTERNEHMEN VERKAUFT UND NUN? 4 DINGE AUF DIE SIE SICH VORBEREITEN SOLLTEN
- Leadership Intensive Mentoring Programm
Das inspirierende Zitat
„Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.“
Lucius Annaeus Seneca
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