Was zeichnet einen guten Chef nicht aus?
Kürzlich habe ich eine interessante Webseite gefunden: “Das Unternehmerhandbuch”. Heike Lorenz schreibt dort über Informationen und Tipps rund um Selbständigkeit und Unternehmensführung.
Aktuell lädt sie zu einer Blogparade ein. Das ist eine Aktion, bei der ein Blogger ein Thema vorstellt und andere Blogger dazu einlädt, sich ebenfalls darüber Gedanken zu machen. Das Thema dieser Blogparade:
„Zur Sache Chef: Chefsache – wie führe ich richtig?“
Das Thema passt natürlich gut zu meinem Blog, aber auch sehr gut zu meinem gerade neu erschienenen Buch: Ist die Katze aus dem Haus …: So arbeiten Ihre Mitarbeiter eigenverantwortlich und selbstständig
Gerne mache ich bei dieser Blogparade mit.
Was zeichnet einen guten Chef aus?
Die Frage, was einen guten Chef auszeichnet, ist eine gute Frage. Da fallen einem eine Vielzahl von positiven Charaktereigenschaften und sinnvollen Fähigkeiten ein, beispielsweise:
„Ein guter Chef soll empathisch sein und konstruktives Feedback geben!
„Ein guter Chef soll Freiräume lassen und sich fair den Mitarbeitern gegenüber verhalten!“
„Ein guter Chef soll sein Ego zurückstellen und den Mitarbeitern Verantwortung übertragen!“
Wir können hier sicher noch viel mehr Eigenschaften und Verhaltensweisen auflisten.
Manche behaupten allerdings auch, dass ein guter Chef seine Mitarbeiter motivieren sollte – und das gehört meiner Ansicht nach nicht dazu!
Der Chef als Motivationsclown?
Viele denken, wenn Sie Chef werden, dass sie jetzt Ihre Mitarbeiter motivieren müssten.
Die Aufgabe einer Führungskraft ist es nicht, Mitarbeiter zu motivieren und den Motivationsclown zu spielen. Wenn Sie eigenverantwortliche, mitdenkende und kreative Mitarbeiter haben wollen, dann sollten Sie Ziele vorgeben und Ihren Mitarbeitern die Freiheit lassen, den Weg dorthin weitgehend selbst zu bestimmen.
Wenn Sie aber als Chef glauben Ihre Mitarbeiter motivieren zu müssen, machen Sie schon grundsätzlich etwas falsch. Mitarbeiter müssen nicht motiviert werden, damit sie im Sinne Ihres Unternehmens handeln!
Vermeiden Sie Demotivation
Fakt ist: Jeder Mitarbeiter ist beim Antritt seiner Arbeitsstelle hoch motiviert. Er hat sich im Bewerbungsverfahren erfolgreich gegen Konkurrenten durchgesetzt, einen Arbeitsvertrag unterschrieben und stellt sich nun erwartungsvoll und leistungsbereit seiner neuen Aufgabe.
Diesen Mitarbeiter müssen Sie nicht motivieren − Ihre Aufgabe ist es, diesen Mitarbeiter nicht zu demotivieren! Wenn Ihre Mitarbeiter also nicht ausreichend oder gar nicht motiviert sind, dann liegt es sehr wahrscheinlich daran, dass Sie sie vorher demotiviert haben.
Menschen wollen Verantwortung übernehmen und brauchen Freiräume. Wie viel Vorgaben ein Mitarbeiter braucht ist individuell verschieden und hängt von dem Wissen und den Fähigkeiten des Mitarbeiters ab.
Vorsicht mit Bonus und Prämiensystemen
Greifen Sie als Chef auf gängige Motivationsanreize, wie z.B. Bonus- oder Prämiensysteme zurück, sitzen Sie einem fatalen Irrtum auf: Geld funktioniert zwar als Lockmittel, es motiviert aber nicht nachhaltig und hat zudem meist auch noch kontraproduktive Folgen.
Wahre Motivation erwächst aus eigenem Antrieb und nicht durch äußere Anreize. Warum variable Gehaltsanteile meist kontraproduktiv wirken, lesen Sie hier.
Übrigens: Die meisten Chefs demotivieren ihre Mitarbeiter nicht mit Absicht oder greifen wider besseres Wissen auf ungeeignete Motivationsinstrumente zu. Sie verhalten sich einfach falsch, ohne darüber nachzudenken, welchen Schaden sie damit anrichten.
Mehr über Mitarbeitermotivation können Sie hier nachlesen oder hier als Podcast hören.